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Wieder »Gut beDACHt«

Woher man sich Pirna auch nähert – das Dach der Marienkirche steht unübersehbar als Wahrzeichen über den dicht herumgedrängten Häusern der Altstadt. Über einen Zeitraum von etwa 25 Jahren hinweg wurde der imposante Dachstuhl ab 1512 aus geflößter böhmischer Weißtanne errichtet, etwa 2500 Quadratmeter Dachfläche bedecken seither unsere Kirche, wecken Aufmerksamkeit und ziehen Blicke auf und Menschen in die Stadt und ihre Kirche. Annähernd 500 Jahre bauliches Können, Schutz vor Wind und Wetter, Standhaftigkeit und tiefen Glaubens. Annähernd 500 Jahre keine nennenswerten Zerstörungen durch Kriege, Stadtbrände und Unwetter. Aber eben auch annähernd 500 Jahre immer wieder vordringliche Aufgabe in Sachen Pflege und Erhaltung. Jedes Jahrhundert hinterließ seine Spuren, mal mehr, mal weniger, so wie es die Zeiten zuließen.

Ab 1997 wurden die wohl umfangreichsten Sanierungsarbeiten an Dachstuhl und Dachdeckung seit deren Errichtung in Angriff genommen. Weit schlimmer als vermutet waren die Schäden, an einigen Stellen so prekär, dass die Standsicherheit infrage gestellt war Die Dachhaut gerade noch dicht, jedoch an vielen Stellen nicht mehr lange … Das Zusammenspiel zwischen Verantwortlichen, Planern, Handwerkern, Fördermittelgebern, Spendern und Förderern gelang. Nach 17 Jahren, in denen es auch Pausen geben musste, sind der Dachstuhl und die Dachdeckung rundum saniert und erneuert. Welche moderne Technologie dabei zum Einsatz kam, kann man in diesem Video sehen und einen Bericht von der Sanierung des Süddachs hier.

Etwa 90 Kubikmeter Bauholz und 120.000 Dachsteine wurden verarbeitet, umfangreiche Gerüste auf- und wieder abgebaut, Kräne unter komplizierten Bedingungen errichtet, Berge von Papier für Anträge, Planungen, Ausschreibungen und Abrechnungen verarbeitet und archiviert – und damit vielleicht der Grundstein für die nächsten 500 Jahre des Fortbestehens gelegt.

Die Fertigstellung der Dachsanierung, die – Gott sei Dank – ohne Unfall und nennenswerte Probleme geschafft werden konnte, ist ein Grund zum Feiern und Grund zu großer Dankbarkeit. Wir haben mit der Gemeinde und vielen, die in irgendeiner Art und Weise das Baugeschehen realisiert, ermöglicht und begleitet haben, einen Festgottesdienst, am Sonntag, dem 12. Oktober 2014, gefeiert. Im Anschluss konnten wir es uns bei schönstem Herbstwetter mit Essen und Trinken und viel anregendem Austausch gut gehen lassen.