An(ge)dacht

 

Glaube ist Hoffnung

„Ein Lobpreis seiner Herrlichkeit sollen wir sein – wir alle, die wir durch Christus von Hoffnung erfüllt sind.“ (Epheser 1,12)

Hoffnungslosigkeit. Viele Themen liegen in diesem Zusammenhang oben auf, die uns meistens hoffnungsloser zurücklassen, als wir uns das wünschen würden. Der Vers aus dem Epheserbrief bringt Bewegung ins Spiel der Hoffnungslosen und der Pessimistinnen, der Schwarz­Malenden, der „Ich sehe kein Licht am Ende des Tunnels“­Menschen. Er kommt dynamisch daher, fordert auf und heraus, bringt mich aus meiner Komfort­Zone. Aus Paulus Feder stammt dieser Vers.

„Ein Loblied seiner (Gottes) Herrlichkeit sollen wir sein!“

In vielen Liedern singen wir von dieser Herrlichkeit Gottes. Völlig egal, ob „Großer Gott, wir loben dich“ oder „10.000 Gründe“, viele Lieder, die wir in verschiedenen kirchlichen Veranstaltungen ganz selbstverständlich mitschmettern, thematisieren die Herrlichkeit Gottes. Doch danach gehen wir wieder nach Hause. Wo sind dann diese Leidenschaft und Leichtigkeit, mit der wir Gottes Herrlichkeit nach außen kommunizieren? Oft kann man beobachten, wie situationsabhängig wir zum Teil unseren Glauben nach außen zeigen. In Gemeinschaft mit anderen Christen geht das ziemlich leicht. Aber wie ist es in anderen gesellschaftlichen Kontexten? Paulus hat auf mein „Glaubens­Auf­und­Ab“ eine klare Antwort: Egal, was um dich herum los ist, wie viel Anfechtung und Versuchung du gerade erlebst. Gottes Herrlichkeit ist größer als das und das sollst du leben, kommunizieren, dich daran ausrichten und festhalten. Suche nicht nur das Negative in deinem (Glaubens)Leben, sondern finde all das Gute, dass die Herrlichkeit Gottes widerspiegelt.

„Wir alle sind durch Christus von Hoffnung erfüllt!“

Glaube, Liebe und Hoffnung. Das Dreigespann des Glaubens, könnte man sagen. Paulus arbeitet sich im Laufe seiner Briefe an allen dreien ab, hier geht es um die Hoffnung. Er sagt, dass wir alle, die wir an Jesus glauben, die Hoffnung bereits in uns tragen. Durch den Glauben an den Auferstandenen ist die Hoffnung ja Teil dieses Glaubens. Jesus hat es uns vorgelebt. Wir finden viele Punkte, an denen man erkennen kann, dass Jesus stets die Hoffnung in sich trug. Hoffnung auf Heilung, auf Frieden, auf Gerechtigkeit und natürlich die Hoffnung auf das ewige Leben, auf das Leben in Gottes Gegenwart, in der alles gut ist. In seinem eigenen Leiden und Sterben erfährt Jesus selbst sowohl Hoffnung, als auch Hoffnungslosigkeit. Doch er überwindet die Hoffnungslosigkeit und lebt uns vor, wie Hoffnung funktioniert.

Glaube ist Hoffnung. Also leben wir unseren Glauben in der Hoffnung auf eine bessere Welt! Optimismus statt Pessimismus, Hoffnung statt Hoffnungslosigkeit. Leben wir diese Hoffnung. Die Hoffnung, dass wir befreit sind von all dem Schlechten auf dieser Welt. Die Hoffnung, dass wir auf etwas Gutes und Wunderbares in der Ewigkeit warten. Die Hoffnung, dass am Ende stets alles doch irgendwie gut wird. Die Hoffnung, dass wir mit unserer hoffnungsvollen Art andere Menschen anstecken und begeistern. Das alles vermag unser Glaube, durch Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist. Amen.

Gemeindediakon Daniel Gräßer

 

Monatsspruch September

Jesus Christus spricht:
Wer sagt denn ihr,
dass ich sei? 

Matthäus 16,15

Foto: Daniel Gräßer